Pija Pestel 3. Dezember 2020
LIEBE IST IMMER EIN GESCHENK, DAS WIR UNS UND ANDEREN GEBEN. SIE IST NICHT ETWAS, WAS WIR UNS ERST VERDIENEN MÜSSEN.
So selbstverständlich wie das klingt,
kommt es uns ziemlich schwierig vor,
die Liebe als Geschenk zu erleben.
WAS IST EIN GESCHENK?
WAS BEDEUTET ES, JEMANDEM EIN GESCHENK ZU MACHEN?
Man macht jemandem ein Geschenk, weil man ihm eine Freude machen möchte. Man möchte, dass der andere glücklich ist und sich wertgeschätzt fühlt, nach dem Motto:
„Ich sehe dich und das, was dich erfreut.“
Kinder glauben an Geschenke. Sie glauben daran, dass es jemanden gibt, der ihnen gern eine Freude macht. Leider glauben sie auch, dass sie diese Geschenke durch angepasstes Verhalten erkaufen müssen. Doch alles was du bekommst weil du brav warst, ist ein Honorar, kein Geschenk. So lernt ein Kind: „Ich bin brav und werde dafür belohnt.“ In vielen Familien gehört sogar die Liebe, die Zeit miteinander und Zuneigung zum Belohnungssystem. Ein Kind lernt nicht seinetwegen geliebt zu sein, sondern erlebt die Liebe als schwer erarbeitetes Geschenk.
Jeder von uns trägt sein Inneres Kind in sich, auch im erwachsenen Alter. Es lebt in uns weiter und erinnert uns vor allem in mitmenschlichen Begegnungen an unsere verletzliche, emotionale Natur. Manchmal zwingt es uns zu einem Verhalten und einer Denkweise, die längst nicht mehr aktuell sind und uns möglicherweise sogar in Schwierigkeiten bringen. Wenn wir zum Beispiel nicht das sagen was wir denken oder tun was wir wollen.
Das Kind erlebt die Welt und sich nur durch die Erfahrung. Es ist ein Lernprozess in dem wir lernen die Gefühle wahrzunehmen und in unsere Verhaltensmuster zu integrieren. Wir lernen uns zu lieben, so wie uns die Eltern geliebt haben. Wir lernen uns so zu behandeln, wie uns die Eltern behandelt haben oder es immer noch tun. Wir hinterfragen es nicht, weil wir uns daran gewöhnt haben. Möglicherweise haben auch unsere Eltern sich daran gewöhnt und machen sie sich keine Gedanken darüber. Sie verhalten sich dann auch nur so, wie sie es gelernt haben.
Vielleicht wird es jetzt verständlich, wieso es so schwer ist, sich die Selbstliebe zu schenken. Das Ganze ist uns zu weit entfernt und zu kompliziert.
Alle Techniken und Ideen über Selbstliebe scheitern,
wenn das Innere Kind nicht mitspielt.
Das bedeutet, dass du dein Inneres Kind brauchst und an es glauben sollst. Es steht für all deine Bedürfnisse, vor allem aber für dein Bedürfnis nach Liebe. Wenn wir traurig sind, sagt es uns klar und deutlich: „Niemand hat mich lieb!“, weil es sich nicht gesehen und gehört fühlt. Du kannst dir bildlich vorstellen, wie sich das Kind in dir nach Zuneigung und Fürsorge sehnt. Es geht einfach nur darum dir bewusst zu machen, dass du beides in dir trägst:
- Einerseits deine Sehnsucht als ein Bild des Inneren Kindes,
- aber auch einen Erwachsenen, der heute ganz gut für sich sorgen kann.
Übernimmst du die Verantwortung für dein Inneres Kind, übernimmst du die Verantwortung für deine Gefühle und dein Leben. Hier sind noch ein paar Vorschläge wie du das auch praktisch umsetzten kannst:
- Höre auf dein Bauchgefühl.
- Sorge gut für dich.
- Ernähre dich gesund.
- Verhalte dich dir gegenüber so wie du dich deinen Liebsten gegenüber verhältst.
- Sage dir all das, was du als Kind gern gehört hättest.
Manchmal braucht man jemanden, die uns hilft, die ersten Schritte zu machen, um zu dir selbst zu finden. Selbstliebe als Geschenk und lass uns das Thema angehen.
Ganz viel Liebe & Mut auf deinem Weg
Deine PIJA