Ich sehe mich noch immer durch die Augen meiner Eltern


Pija Pestel  22. Dezember 2020

 

"Das Glück eines Kindes beginnt im Herzen der Mutter." Phil Bosmans

 

Jedes Kind möchte besonders sein. Es sehnt sich nach Bewunderung und Anerkennung seiner Eltern.

 

WANN BEGINNT DIE BEZIEHUNG ZU DIR SELBST?

Sie beginnt mit deiner Zeugung. In dem Moment, als deine Eltern dir das Leben geschenkt haben. Die erste Reaktion deiner Eltern auf die Nachricht, dass du kommst, bildet die Grundlage für die Selbstliebe.

Am Anfang bist du mit deiner Mutter eins und du nimmst dich durch die Liebe und Freude deiner Mutter wahr.

Beglückst du deine Eltern mit deiner Anwesenheit, dann verankert sich das Gefühl, wertvoll zu sein. Diese Information verankert sich in deinem Stammhirn und deinen Zellen. Sie bildet die Grundlage für deine emotionale Entwicklung. Es ist das Fundament deiner Selbstliebe. Wenn alles gut läuft, wird mit deiner Geburt dein natürliches Selbstwertgefühl geboren.

Warum ist die Liebe deiner Mutter so wichtig?

Die Mutter und das Baby bilden eine gesunde emotionale Abhängigkeit, das sogenannte Prinzip der Symbiose. Diese ist für das Baby existenziell wichtig und sorgt dafür, dass es sich sicher und versorgt fühlt. Findet die Mutter darin die Erfüllung, strahlt sie diese aus, wenn sie dem Baby in die Augen schaut. So erlebt sich das Kind als wertvolles Geschenk. Es erlebt, dass es der Mutter Freude bereitet seine Bedürfnisse zu erfüllen. Nur diese Liebe und Zuneigung, kann sich als Kind später auch selber geben, welche die Mutter ihm gibt, positiv oder negativ.

Spürt das Kind die Ablehnung als eine Energie des NEINs zu seiner Existenz oder als Angst davor, das Kind nicht versorgen zu können, so nimmt das Kind das Gefühl als eigenes Gefühl wahr.

Das "NEIN" der Mutter zu ihrem Kind wird automatisch zu einem "NEIN" zu sich selbst.

Das ist die sogenannte negative Symbiose. Das Kind versucht es wieder gut zu machen. Letztendlich ist dies allerdings nicht möglich, weil die/der Kleine sich in seiner Ganzheit und Existenz unerwünscht fühlt.

Das Kind versucht:

  • sich klein zu machen,
  • die zweite oder dritte Geige zu spielen,
  • seine Bedürfnisse herunterzuspielen und zu unterdrücken,
  • anderen alles Recht zu machen,
  • nützlich zu sein,
  • alles zu machen, um seine Existenz zu rechtfertigen: Es lohnt sich mich als Tochter oder Sohn zu haben
  • mit Aggression auf sich aufmerksam zu machen,

anstatt den eigenen Raum zu beanspruchen und einzunehmen.

Was macht das Kind?

Das Kind versucht einen Platz im System zu finden, an dem es sicher ist und es den Schmerz nicht spüren muss.

Welcher Platz bietet sich hier an?

  • Ein Platz im System der noch nicht besetzt ist. (Du übernimmst die Rolle in der Familie, die noch nicht vergeben ist.)
  • Ein Platz für einen Mensch, den man braucht. Auf diese Weise sicherst du dir deine Daseinsberechtigung. Du wirst unentbehrlich, so dass man nicht auf dich verzichten kann.

Beispiele:

  1. Gibt es in einem System keine Mutter, so bist du die Mutter.
  2. Gibt es keinen Vater, so bist du der Vater und übernimmst dessen Rolle bezüglich Verantwortung und Fürsorge.
  3. Spielst du einen Clown, so bringst du alle zum Lachen.
  4. Du machst dich unsichtbar und somit unangreifbar und ziehst dich in deine Einsamkeit zurück.
  5. Versuchst du die Familie zusammen zu halten, so wirst du vielleicht krank.

Das Ziel ist es, dass sich das Kind sicher fühlt. Deswegen verschmilzt es mit der Rolle, die es einnimmt. Die Verschmelzung verursacht, dass du nur noch diese Rolle bist. Was letztendlich auch bedeutet: Nimmt dir jemand diese Rolle weg, weißt du nicht mehr, wer du bist. Du spürst eine tiefe Einsamkeit und einen tiefen Schmerz.

Du existierst nicht mehr als DU, sondern nur als deine Rolle, als dein Ersatz-Ich:

  • Mutter oder Vater – Versorger
  • Clown – Unterhalter
  • Retter für deine Geschwister
  • die erwünschte Tochter oder der erwünschte Sohn, die/der die Eltern stolz macht.

Meistens funktionieren diese Kinder perfekt und sind leicht zu haben. Sie sind aber nicht in der Lage, eigene Ansprüche zu stellen.

So entsteht eine Co-Abhängigkeit:

Du spürst Dich nur durch die Beziehung zu anderen, aber nicht durch die Beziehung zu dir selbst. Du bist auf die Welt gekommen, um für andere da zu sein!

Die Beziehung zu DIR braucht DICH und DEINE Bereitschaft:

Deinen eigenen Platz einzunehmen

In meiner Praxis erlebe ich sehr oft, dass sich Menschen an einem Platz befinden, der ihnen zugeteilt wurde. Durch wenige Fragen erkennen sie ziemlich schnell, dass sie selten eigene Entscheidungen treffen und sehr oft nicht das sagen was sie denken oder tun was sie möchten.

Wenn du deinen eigenen Platz findest, dann löst du eine wesentliche Blockade auf. Du musst deinen Platz auf der Erde nicht erkämpfen. Dein Platz gehört nur dir und das einfach nur weil es dich gibt.

Deine Achtsamkeit zu üben

Du achtest auf deine Bedürfnisse.

Was brauche ich um mein Leben gut zu meistern?

  • Sicherheit: Ich kann für mich sorgen.
  • Freiheit: Ich darf entscheiden.
  • Nähe und Geborgenheit: Ich finde Menschen die mich gerne haben und mich akzeptieren so wie ich bin.
  • Verständnis: Ich habe Mitgefühl mit mir.
  • Abgrenzung: Ich pflege meine persönliche GRENZEN.

 

Dein Selbstvertrauen zu leben

Du vertraust in deine Fähigkeiten und dein Potenzial, um das Leben gut zu meistern. Du bist handlungsfähig und übst dich darin, ein selbstbestimmter und freier Mensch zu sein.

Es hilft dir, durch die körperliche Ebene ins Vertrauen zu kommen, wenn du deinen Körper und deinen Atem bewusst wahrnehmen kannst.

Es hilft dir auf geistiger und seelischer Ebene, wenn du dich durch deinen eigenen Schutz und durch Erfolgserlebnisse sicher fühlst. Jeder kleine Schritt, den du heute machst und der gestern nicht denkbar war, ist ein Erfolg, auf den du stolz sein kannst.

 

Eine Freundschaft mit dir zu führen

Du bist für dich deine beste Freundin oder dein bester Freund und tust für dich das, was du auch für deine beste Freundin oder deinen besten Freund machen würdest. Vor allem lässt du dich nicht im Stich.

 

Deine Liebe zu dir zu pflegen

Wenn du dich liebst, erfreust du dich am Leben. Denk an eine Blume. Sie freut sich am Leben zu sein und wächst jeden Tag. Sie ist einzigartig, genauso wie du. Und so wie die Blume mit ihrer Präsenz Freude bereitet, so bringst auch du anderen die Freude ins Leben.

Liebe ist die Freude am Leben zu sein.

Ganz viel Liebe & Mut auf deinem Weg

Deine PIJA

Selbstliebe als Geschenk


Pija Pestel  3. Dezember 2020  

LIEBE IST IMMER EIN GESCHENK, DAS WIR UNS UND ANDEREN GEBEN. SIE IST NICHT ETWAS, WAS WIR UNS ERST VERDIENEN MÜSSEN.

So selbstverständlich wie das klingt,

kommt es uns ziemlich schwierig vor,

die Liebe als Geschenk zu erleben.

WAS IST EIN GESCHENK?

WAS BEDEUTET ES, JEMANDEM EIN GESCHENK ZU MACHEN?

Man macht jemandem ein Geschenk, weil man ihm eine Freude machen möchte. Man möchte, dass der andere glücklich ist und sich wertgeschätzt fühlt, nach dem Motto:

„Ich sehe dich und das, was dich erfreut.“

Kinder glauben an Geschenke. Sie glauben daran, dass es jemanden gibt, der ihnen gern eine Freude macht. Leider glauben sie auch, dass sie diese Geschenke durch angepasstes Verhalten erkaufen müssen. Doch alles was du bekommst weil du brav warst, ist ein Honorar, kein Geschenk. So lernt ein Kind: „Ich bin brav und werde dafür belohnt.“ In vielen Familien gehört sogar die Liebe, die Zeit miteinander und Zuneigung zum Belohnungssystem. Ein Kind lernt nicht seinetwegen geliebt zu sein, sondern erlebt die Liebe als schwer erarbeitetes Geschenk.

Jeder von uns trägt sein Inneres Kind in sich, auch im erwachsenen Alter. Es lebt in uns weiter und erinnert uns vor allem in mitmenschlichen Begegnungen an unsere verletzliche, emotionale Natur. Manchmal zwingt es uns zu einem Verhalten und einer Denkweise, die längst nicht mehr aktuell sind und uns möglicherweise sogar in Schwierigkeiten bringen. Wenn wir zum Beispiel nicht das sagen was wir denken oder tun was wir wollen.

Das Kind erlebt die Welt und sich nur durch die Erfahrung. Es ist ein Lernprozess in dem wir lernen die Gefühle wahrzunehmen und in unsere Verhaltensmuster zu integrieren. Wir lernen uns zu lieben, so wie uns die Eltern geliebt haben. Wir lernen uns so zu behandeln, wie uns die Eltern behandelt haben oder es immer noch tun. Wir hinterfragen es nicht, weil wir uns daran gewöhnt haben. Möglicherweise haben auch unsere Eltern sich daran gewöhnt und machen sie sich keine Gedanken darüber. Sie verhalten sich dann auch nur so, wie sie es gelernt haben. 

Vielleicht wird es jetzt verständlich, wieso es so schwer ist, sich die Selbstliebe zu schenken. Das Ganze ist uns zu weit entfernt und zu kompliziert.

Alle Techniken und Ideen über Selbstliebe scheitern, 
wenn das Innere Kind nicht mitspielt.

Das bedeutet, dass du dein Inneres Kind brauchst und an es glauben sollst. Es steht für all deine Bedürfnisse, vor allem aber für dein Bedürfnis nach Liebe. Wenn wir traurig sind, sagt es uns klar und deutlich: „Niemand hat mich lieb!“, weil es sich nicht gesehen und gehört fühlt. Du kannst dir bildlich vorstellen, wie sich das Kind in dir nach Zuneigung und Fürsorge sehnt. Es geht einfach nur darum dir bewusst zu machen, dass du beides in dir trägst:

  • Einerseits deine Sehnsucht als ein Bild des Inneren Kindes,
  • aber auch einen Erwachsenen, der heute ganz gut für sich sorgen kann.

Übernimmst du die Verantwortung für dein Inneres Kind, übernimmst du die Verantwortung für deine Gefühle und dein Leben. Hier sind noch ein paar Vorschläge wie du das auch praktisch umsetzten kannst:

  1. Höre auf dein Bauchgefühl.
  2. Sorge gut für dich.
  3. Ernähre dich gesund.
  4. Verhalte dich dir gegenüber so wie du dich deinen Liebsten gegenüber verhältst.
  5. Sage dir all das, was du als Kind gern gehört hättest.

Manchmal braucht man jemanden, die uns hilft, die ersten Schritte zu machen, um zu dir selbst zu finden. Selbstliebe als Geschenk und lass uns das Thema angehen.

 

Ganz viel Liebe & Mut auf deinem Weg

Deine PIJA

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